Den Sicherheitshinweis der Londoner U-Bahn nehme ich als Aufforderung, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU zu beachten. Diese hatte und hat grossen Einfluss auf die Entwicklung der Europäischen Landwirtschaft. Als Einstieg suchte ich ein entsprechendes Logo, fand aber keines. Die GAP-Logolandschaft ist voll besetzt vom grössten US- Bekleidungseinzelhändler (GAP). In der Badischen Bauern-Zeitung fand ich dann ein passendes Bild für die aktuelle Agrarpolitik der EU.
Der Bauer steckt viel Arbeit in die Produktion seiner Produkte, kann aber vom Verkaufserlös derselben nicht leben. Dies ist ebenso Tatsache, wie es unschön ist. Solange aber die Konsumenten nicht bereit sind, für die Produkte realistischere und somit wesentlich höhere Lebensmittelpreise zu bezahlen, und solange die Marktmacht der Grossabnehmer, die für die unfair tiefen Preise mitverantwortlich sind, nicht gebrochen wird, sind Direktzahlungen an die Landwirte absolut nötig.
Nebenbei erwähnt, gelingt es uns auch nicht, unser DeMarundia – Olivenöl kostendeckend zu produzieren.
Zurück aber zur Gap der EU, deren Geschichte bis ins Jahr 1957 zurückreicht. Dazumal verankerten die Gründerstaaten der damaligen Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) die Ziele und Aufgaben einer europäischen Agrarpolitik. Auch heute noch fliesst das meiste Geld des EU – Haushaltes in diesen Bereich (siehe Grafik).
Wir sehen also, dass der EU-Haushalt 2020 rund 153 Mrd Euro beträgt, und dass davon 58 Mrd Euro oder 38 % in den Agrarsektor fliessen. Irgendwie finde ich 58 Mrd ganz schön happig, aber andererseits ist ja alles relativ und wenn man bedenkt, dass die Amerikaner jährlich mehr als das Zehnfache für ihr Militär ausgeben, wirkt die Summe gar nicht mehr so gross. Sie ist aber gross genug, um Begehrlichkeiten zu wecken, gross genug, um Verteilungskämpfe auszulösen, gross genug, um…
Ich werde darauf zurückkommen.