Müssen wir hungern, wenn die Schweiz die Grenzen dicht macht?
Nein. Hungern müssten wir nicht. Ein Blick auf die Graphik sagt uns, dass wir vielleicht etwa 20 % weniger zu Essen hätten – aber Hunger wäre das nicht. Der Durchschnittsschweizer verschlingt heute täglich etwa 3000 kcal. Die CH-Eigenproduktion reicht etwa für 2400 kcal. Der Schweizer würde abnehmen. Würde er auch gesünder werden? Adé Bauchfett und kardiovaskuläre Erkrankungen? Nicht unbedingt, da das Tagesmenue sich aus gesundheitlicher Sicht eher verschlechtern würde, denn der Selbstversorgungsgrad bei Gemüse und Früchten, sowie bei pflanzlichen Fetten ist, wie die Graphik zeigt, sehr niedrig.
In diesen Tagen wird man von diversen Gesundheistinstitutionen angehalten, sein Immunsystem zu stärken und auf seine Gesundheit zu achten. Dies durch vermehrten Genuss von Gemüse und Früchten. Auch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) empfiehlt fünf Portionen Gemüse und Früchte am Tag zu essen. Man empfiehlt also das, wovon es zu wenig hat. Bei den Covid-Schutzmasken war das auch so. Man hat dann subito erklärt, dass sie nichts nützen. Vielleicht liest man bald, dass die positive Wirkung von Gemüse und Früchten auf unser Immunsystem überschätzt werde .
Die Wirkung ist aber unbestritten und die Lücke zwischen Konsum und Eigenproduktion muss durch grosse Importmengen geschlossen werden. Dies wäre auch dieses Jahr möglich, denn die Landesgrenzen wurden im Gegensatz zum Personenverkehr für den Warenverkehr nicht dicht gemacht. Aber nicht nur in Deutschland und in der Schweiz, sondern vor allem in Italien und in Spanien, aus denen mehr als die Hälfte der Importmenge stammt, fehlen die billigen Landarbeiter aus Osteuropa.
Stell Dir mal vor: Nord- West- und Südeuropäer sind für agrarische Hilfsarbeiten zu teuer. Das wird sich voraussichtlich bald ändern. Gegenwärtig werden ganze Gemüseernten einfach untergepflügt. Damit sinkt das Angebot bei stark steigender Nachfrage. Das wird zu einem Um- und Neudenken führen. Die Preise und die Wertschätzung für die landwirtschafltiche Arbeit und deren Produke werden steigen.
Und zum Schluss noch dies: Der Selbstversorgungsgrad der Schweiz beim Olivenöl ist = Null! Wenn Du diesen in Deinem Haushalt erhöhen möchtest, dann kannst Du das hier: 🛒