In + mit + von der Natur leben

Aussteigen – im Einklang mit der Natur leben – in der Natur – mit der Natur – von der Natur.
Viele Menschen träumen davon und trauen sich dann doch nicht. Meistens verhindert das „von“ den mutigen Schritt. Es ist nicht die Arbeit, die abschreckt. Hinderlich ist meist die wirtschaftliche Unsicherheit, die grosse Frage, ob die erzielbare Wertschöpfung existenzsichernd sein würde.

Es freut uns Menschen zu kennen, die den mutigen Schritt gemacht haben. So auch Reto, mein Neffe. Er wollte schon als Kind nicht Lokomotivführer oder Feuerwehrmann werden, sondern Bauer. Aber in der Familie gab es weit und breit keine Bauern.
Also: kaufmännische Lehre, Arbeit als Immobilienverwalter, Arbeit im Sozialbereich, Studium im Sozialbereich etc.

Aber der Wunsch hielt sich hartnäckig und so ging’s also doch noch in die Bauernschule.  Vor kurzem hat er diese abgeschlossen und seit Anfang Mai führt er nun als vierzigjähriger Jungbauer einen Alphof im toggenburgischen Neckertal.

An einem schönen Junitag zeigte er zusammen mit seinen Eltern Rita und Kurt unseren Freunden Annarös und Walter und Esther und mir seinen Hof und seine Alp. Viele Ausdrücke der Bauernsprache kamen mir spanisch vor. Oder weisst Du etwa, was ein Galtlig ist?
Für den nächsten Besuch werde ich mich ein wenig schlaumachen. Lesen werde ich die Broschüre Zukunft der Schweizer Alpwirtschaft der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Das Glossar der rund 200-seitigen Studie habe ich schon mal gelesen. Da steht auch, was eine Galtkuh ist.