Olivenblüte

Die Blüten der Olivenbäume werden hauptsächlich durch den Wind bestäubt. Wenige Sorten sind selbstbefruchtend u/o werden durch Bestäuber (Pollinatoren) fremdbefruchtet. Diese Sorten dürften vorwiegend als Solitäre oder als Topfpflanzen von Bedeutung sein.
Für die Olivenölproduktion ist die Windbestäubung massgebend. Sie ist die ursprüngliche Form der Bestäubung und ist älter als die Insekten.

Die Anpassung der Pflanze an die Bestäubung durch den Wind wird Windblütigkeit genannt.  Gebräuchlich sind aber auch die griechischen Bezeichnungen Anemophilie oder Anemogamie.  Charakteristisch für windblütige  bzw. anemogame Pflanzen sind die unauffälligen, kleinen Blüten, die kaum duften. Die Blüten müssen ja keine Insekten anlocken, sind also nicht heissblütig, sondern eben windblütig. Trotzdem liest man oft vom lieblichen oder gar betörenden Duft der Olivenblüten. Wer solches schreibt, war sicher noch nie zur Blütezeit in einem Olivenhain. Unglaublich auch, dass es Olivenblütenparfüms gibt. Was da duftet, hat mit Olivenblüten kaum etwas zu tun. Wie bei allen Windbestäuber ist auch bei den Olivenbäumen die Pollenproduktion sehr hoch. Bei einem Spaziergang durch einen blühenden Olivenhain kann man sich also durchaus einen veritablen Heuschnupfen einfangen.

Trotz der hohen Pollenproduktion kann der Wind längst nicht jede Blüte bestäuben. Aus hundert Blüten entwickeln sich höchstens zwei bis drei Oliven. Die Olivenbäume blühen etwa zwischen April und Juni für etwa drei Wochen.