„il faut cultiver notre jardin“

  • Gedanken

Gärten, aber auch Olivenhaine laden zum Philosophieren ein. Bei der Olivenernte geht mir einiges durch den Kopf.  So auch ein Zitat Voltaires :

«il faut cultiver notre jardin»

Also:
Der Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz(1646-1716) verkündete, dass wir in der besten aller Welten leben und meinte weiter, dass, wenn dem nicht so wäre, wir das ändern würden. Voltaire (1694-1778) teilte diese Meinung ganz und gar nicht und hielt mit seinem «Candide oder der Optimismus» prominent dagegen. Die satirische Novelle wurde eines der berühmtesten Werke Voltaires. Darin vertritt der Lehrer Pangloss die optimistischen Ideen Leibniz’, die von seinem Schüler  Candid anfänglich felsenfest geglaubt werden. Aber alles geht schief und sie befinden sich bald in der schlechtesten aller Welten. Am Ende der Reise durch diese unwirtliche Welt begegnen sie einem Bauern und erzählen ihm über Mord und Totschlag, der in der Welt geschehe und fragen ihn nach seiner Meinung.  Der Bauer antwortet, dass er nicht das Geringste über diese Dinge wüsste und sie ihn auch nicht interessierten. Er bestelle mit seinen Kindern sein Land und die Arbeit halte drei grosse Übel von ihnen fern: die Langeweile, das Laster und die Not. (Dies ein weiteres bekanntes Zitat Voltaires.) Und Candide bekennt im Schlusssatz der Novelle:

«il faut cultiver notre jardin»

Diese Aussage lässt Spielraum für Interpretationen und ist hochaktuell. Ich sehe das so:

Jeder soll das Geschehen in der Welt ausblenden (Mainstream-Medien ignorieren) und sich nur um seine eigenen Angelegenheiten kümmern. Würden das alle tun, so lebten wir tatsächlich in der besten aller Welten.